Mehr Lebensfreude für
psychisch kranke Menschen
Lebensfreude spenden

Für evtl. Fragen oder Auskünfte stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung. Bitte rufen Sie uns an:

Helmut Piel
Telefon: 0251 - 98 11 30 87
E-Mail: helmut.piel(at)eks.ms

Hinweis: Info-Briefe

Ab 2020 veröffentlicht die Ernst Kirchner Stiftung im Hauptmenüpunkt "Stiftung" im Unterpunkt "Info-Briefe" den jeweils aktuellen Info-Brief zum Frühjahr und Herbst. Auch die bisherigen Info-Briefe können hier gelesen werden.

 

 

Nun noch eine Vorankündigung für den August 2023

Wir möchten Sie schon jetzt einladen zu den „Leselustabenden“. In diesem Jahr lesen die Prominenten an drei Abenden vor der St. Lukaskirche auf dem Gelände der LWL-Klinik Münster, Friederich Wilhelm Weber Str. 30 vom

01. - 03. August 2023, täglich von 19-20 Uhr.

Diese sechs prominenten MünsteranerInnen haben in diesem Jahr zugesagt:
Türmerin der Lambertikirche Martje Thalmann

  • Zoodirektorin Dr. Simone Schehka
  • Polizeipräsidentin Alexandra Dorndorf
  • LWL-Landesdirektor Georg Lunemann
  • Irmgard Meis-Fleischer, Yogalehrerin
  • Anne Bußmann, Klinikseelsorgerin der LWL-Klinik Münster

Alle Beteiligten lesen im idyllischen LWL-Klinikpark selbstausgewählte Geschichten. Wir, von der Ernst-Kirchner-Stiftung, sorgen täglich für kulinarische Köstlichkeiten und Getränke. Wir würden uns sehr freuen, wenn Sie Zeit finden, an den Leselustabenden teilzunehmen. Bei Regenwetter nutzen wir die Lukaskirche.

 

 

KÖNIGliche Klänge

Im Rahmen der Ausstellung „Auch Du bist eine Königin, auch Du bist ein König“ in der Lukaskirche der LWL-Klinik Münster lud die Ernst Kirchner Stiftung zum Meditationsabend mit Klangschalen, Gong und Zimbeln ein. Anne Bußmann, die Klinkseelsorgerin, las besinnliche Texte zu den wunderschönen Holzfiguren des Diakons und Künstlers Ralf Knoblauch aus Bonn. Diese, aus Holz geschnitzten Figuren, befinden sich inzwischen auf der ganzen Welt an besonderen Orten, wo das Thema Würde einen hohen Stellenwert haben soll.

Die Königsskulpturen laden uns ein, mit ihnen in Kontakt zu kommen. Sie anzufassen und sie in Ruhe anzuschauen, ist besonders erwünscht. Zu den ansprechenden Texten spielte Ingrid Feldkamp vom Vorstand der Ernst Kirchner Stiftung besinnliche Klänge mit zahlreichen Klangschalen, Glasperlenspielen, Zimbeln und dem alten Kirchengong der Lukaskirche.

Anne Bussmann erzählte, dass einige Figuren bei den BewohnerInnen des Ernst Kirchner Hauses (Pflegezentrum der LWL-Klinik Münster) für die Ausstellungszeit Platz gefunden haben. Dort habe sie beim Schauen der königlichen Figuren bei BewohnernInnen und MitarbeiterInnen häufig ein Lächeln im Gesicht gesehen – „Kommunikation auf Augenhöhe“ könnte man das nennen. Die Ausstellung in der Lukaskirche ist noch bis Ende November zu sehen.

 

 

Leselust pur

Mit geballter Frauenpower endete die Leselustwoche der Ernst Kirchner Stiftung zur Freude der psychisch erkrankten Menschen im wunderschönen Park der LWL-Klinik Münster. Frau Dr. Marga Munkelt, Literaturwissenschaftlerin der Uni Münster, und Elke Bobrowski, packten die Zuhörer mit ihren lustigen Vorlesegeschichten. Im Rahmen des 15-jährigen Bestehens der Stiftung haben wir fünf Abende lang bei bestem Sommerwetter prominenten Vorlesern gelauscht, gemäß der Aussage des Philosophen Cicero: „Hast du einen Garten und eine Bibliothek, dann hast du alles, was du brauchst.“ Der Höhepunkt der Woche war das literarische Betthupferl von unserem Oberbürgermeister Markus Lewe, so sagte die Moderatorin der Abende Ingrid Feldkamp vom Stiftungsvorstand. Markus Lewe las aus dem Märchen: Der Teufel mit den drei goldenen Haaren. Über 400 Besucher sind insgesamt zu dem Leselustwochen-Event gekommen. In diesem Jubiläumsjahr haben wir an einem Abend als kulinarische Köstlichkeit ein Pizza- und ein Eismobil engagiert, um uns ausgiebig stärken und erfrischen zu können. An den andren Abenden versorgte uns das Team der Arbeitstrainingswerkstatt unter der Leitung von Rita König mit „Leckerchen“. Besonders der Getränkestand war bei dem sommerlichen Wetter gut umlagert. Rolf Dammeyer, unser Vorstandsvorsitzender zog eine sehr zufriedene Bilanz der Fest-Woche: „Die Verschiedenheit der Vorlesegeschichten und die Art des Lesens machte jeden Tagesausklang zu einem besonderen Erlebnis“.

Den Auftakt gestaltete Titus Dittmann, der Skaterpionier, und Prof. Dr. Patricia Ohrmann, die Ärztliche Direktorin der LWL-Klinik Münster. Am Dienstagabend war die Türmerin der Lambertikirche Martje Thalmann leider erkrankt. Helmut Piel, der langjährige Stiftungvorsitzende, übernahm das Lesen sowie Marion Kaster, die Einrichtungsleiterin des LWL-Pflegezentrums. Am Mittwoch bei über 30 Grad Celsius lasen Markus Lewe und der kaufmännische Direktor der LWL-Klinik Thomas Voß. Die alten Bäume im Klinikpark spendeten reichlich wohltuenden Schatten. Am Donnertag konnten wir Christoph Strässer, den ehemaligen Bundestagsabgeordneten und Präsident des SC Preußen Münster, und unseren Klinikpfarrer Clemens Kreiss begrüßen. Zum Abschluss der Gute-Nacht-Geschichten-Woche lasen Elke Bobrowski, die stellv. Pflegedirektorin der LWL-Klinik, und die Literaturwissenschaftlerin Dr. Marga Munkelt.

Allen Lesenden sagen wir ein herzliches Dankeschön und vor allem den zahlreichen Besuchern, die sich Abend für Abend im Laubengang eingefunden haben.

 

 

 

Sektkorken knallen lassen für Schwester Laudeberta


Bei der feierlichen Einweihung des Schwester-Laudeberta-Weges organisierte der Vorstand der Ernst Kirchner Stiftung den Sektempfang. Die Clemensschwester Laudeberta (1887 bis 1971) leistete im Nationalsozialismus Widerstand gegen das sogenannte Euthanasieprogramm. Dieses sah die systematische Tötung von behinderten und kranken Menschen vor. Die Ordensfrau, die als Johanna von Hal im niederländischen Groenlo geboren wurde und 1910 in den Orden der Barmherzigen Schwestern in Münster eintrat, war Stationsleiterin in der westfälischen Provinzialheilanstalt Marienthal, der heutigen LWL-Klinik Münster. Als solche erhielt sie Informationen über die vom NS-Regime geplanten Deportationen. Diese gab sie unter hohem persönlichen Risiko–denn sie stand unter Beobachtung eines Spitzels–heimlich an den damaligen Bischof Clemens August Graf von Galen weiter. In der Folge hielt von Galen am 3. August 1941 seine berühmte Predigt gegen das „Euthanasie“-Programm. Die Machthaber stoppten daraufhin die Aktion. Auch Angehörige sprach Schwester Laudeberta an und riet ihnen, ihre Patienten nach Hause zu holen. Auf diesen mutigen und menschlichen Einsatz machten im vergangenen Jahr elf Unterzeichnerinnen und Unterzeichner aus der katholischen Kirche, dem Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL), der Ernst Kirchner Stiftung, der Geschichtswissenschaft und der Stadtgesellschaft aufmerksam. Jetzt ist der Münsteraner Aa-Uferweg zwischen Spiegelturm und Petrikirche nach Schwester Laudeberta van Hal benannt worden. Am 5. Juli 2022 segnete Bischof Dr. Felix Genn das entsprechende Schild im Beisein vieler Gäste. Für den LWL sagte dessen Direktor Dr. Georg Lunemann, Schwester Laudebertas Handeln sei ein Beispiel dafür, „Werte zu vertreten und danach zu handeln“. Dabei sei es ihr um Werte gegangen, die zeitlos und so auch heute noch gültig seien. Bischof Genn betonte die Wichtigkeit, das Andenken an die Ordensfrau wachzuhalten. Als „einfache Schwester“ ohne besonderes Amt habe sie es in damaliger Zeit gewagt, zum Bischof zu gehen, der Gestapo Zugang zu verwehren und als gebürtige Niederländerin im Dienst an deutschen Kranken zu bleiben, obwohl die Deutschen damals die Niederlande besetzt hatten. Ihre Zivilcourage und ihr Mut seien beispielgebend nicht nur für Christinnen und Christen, sondern für alle Bürgerinnen und Bürger, gegen Spaltung in der Gesellschaft vorzugehen. „Jeder kann etwas tun, damit Gesellschaft zusammenhält“, schlug Genn einen Bogen von Schwester Laudeberta in die Gegenwart.Die Enthüllung des neuen Straßenschildes, bei der auch viele Clemensschwestern anwesend waren, übernahm mit Johannes Balthesen ein Großneffe der 1971 im Alter von 84 Jahren verstorbenen Ordensfrau. Er schilderte seine Erinnerungen an „Tante Johanna“. Sie habe ihn ermahnt, sich immer gesellschaftlich zu engagieren. Ebenso habe sie ihm mit auf den Weg gegeben, dass es immer Menschen mit menschen- feindlichem Gedankengut geben werde, dem man entgegentreten müsse.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

„Momente der Lebensfreude“

Helmut Piel